Fotos: Karin Ahamer
Heute muss ich euch ein großes Geständnis machen: Junggesellenabschiede und ich, das ist ungefähr so wie Olivia Pope und schlechte Kleidung. Beides zusammen einfach unmöglich vorstellbar! Da ich weder der Bauchladenverkäuferinnen- noch die Poledancegranate-vom-Kieztyp bin, stand ich dem ganzen Thema vor unserer Hochzeit eher abwehrend gegenüber. Habe ich den Junggesellenabschied immer mit den im Frühling in Nürnberg üblichen Freitagsabendritualen verbunden: grölend kreischende Schnapsverkäufe von mit Perrücken und Plastikschleiern vermummten Frauen. Aber dann hat meine beste Freundin einfach das organisiert, von dem sie wusste, dass es zu mir am besten passt: Einen wunderschönen Abend in einem meiner Lieblingsrestaurants – ohne Spiele – sondern eher mit in Erinnerungen schwelgen und ich war für alle Zeiten therapiert. Letzte Woche hat mir nun eine “little Wedding Corner” Leserin eine ganz liebe email geschrieben, in der sie mich um ein paar Ideen jenseits des Bauchladenverkaufs gebeten hat und da war mir klar, dass es vielleicht nicht nur mir so geht. Darum möchte ich euch heute meine Tipps zur Organisation eines JGAs, wie es jetzt so schön neudeutsch heißt, geben.
Foto: Karin Ahamer
1. Es muss zur Braut passen!
Wer auch immer den Junggesellenabschied plant, ob die Trauzeugin, Schwester oder beste Freundin, wichtig ist vor allem eines: Alle geplanten Aktionen, Spiele und Unternehmungen sollten immer zur Braut, ihren Vorstellungen und Vorlieben passen. Denn die Braut ist ja der Star des Abends und sollte sich unbedingt wohl fühlen. Falls ihr gerade am Überraschung Planen seid, fragt euch, worüber sich eure Braut am meisten freuen würde, was für ein Typ sie ist und was sie vielleicht für Wünsche hat. Und falls ihr Zweifel hegt, ob eure Ideen auch wirklich gut ankommen, bin ich sehr für eine kurze diskrete Nachfrage. Ihr könnt sie ja tarnen, indem ihr der Braut 4 Vorschläge macht im Sinne von: “Was hältst du eigentlich von Bungee Jumping, Pralinenkurs, Shoppen in Berlin oder Amsterdam?”.
2. Wer organisiert das Ganze?
Normalerweise überlässt die Braut ihrer Trauzeugin die Organisation des Junggesellinnenabschieds. Falls ihr einen männlichen Trauzeugen habt, keine Sorge: Er kann natürlich ebenso als Organisator fungieren! Achtet als Trauzeugin darauf, dass ihr vielleicht noch eine Freundin zur Planungshilfe hinzuziehen könnt. Aber: Zu viele Brautkenner verderben leider auch ein bißchen den Brei; nicht dass letztlich 10 Mädels bei der Planung “mitgackern” wollen und die Wünsche der Braut dabei vollkommen vergessen werden. generell ist die Planung für die Trauzeugin ein größerer Aufwand, weswegen ich ein kleines Dankeschöngeschenk von der Braut an ihre liebste Freundin immer eine tolle Sache finde!
3. Wer wird eingeladen? Und wie geht das am besten?
Am besten sollte die Braut selbst eine Liste mit ihren Wunschgästen bereit stellen und darauf wichtige Kontaktdaten vermerken, wie Telefonnummer, email-Adresse usw. Wer nur im kleinen Kreis feiern möchte mit drei Mädels kann dies natürlich ohne größeren Aufwand betreiben; falls ihr aber den ganzen Ruderverein einladen möchtet, wäre eine Liste definitiv von Vorteil. Letztlich sollte aber die Braut entscheiden können, wer auf ihrem JGA erscheint. Nicht, dass es böse Überraschungen gibt und plötzlich eine ‘blöde Kuh’ auf der Matte steht, die die Stimmung trübt. Auch Trittbrettgäste, also solche, die sich selbst einladen, sollten höflich, aber bestimmt eine Absage erhalten. Am besten schreibt die Trauzeugin ihre EInladung per email an alle Wunschgäste; das spart Zeit und ist auch leicht zu managen. Empfehlen kann ich für die ORganisation den Trauzeuginnenplaner (siehe Bild oben) von be nice 4 you; damit könnt ihr alle Infos an einem Ort behalten.
4. Den Termin finden
Ich bin beim Termine finden schwer fürs Doodeln! Da verliert keiner den Überblick, es geht schnell und ist demokratisch. Da die Braut in der Hochzeitsplanerei wahrscheinlich einige Wochenenden lang schon ausgebucht ist für Ankleidetermine, Friseur etc. sollte die Trauzeugin sich als erstes an die Braut wenden und mit ihr ein paar Wunschtermine abstecken. Diese kann sie dann per Doodle-Terminumfrage an alle Wunschgäste per email versenden. Falls ihr eine Überraschung plant, solltet ihr am besten den Bräutigam oder einen anderen der Braut nahestehenden Menschen als Kontaktperson einweihen. Es wäre doch schade, wenn die Braut letztlich an eurem Geheimtermin verplant ist und schon beim Friseur mit Strähnchen im Haar sitzt.
5. Einigt euch vorher auf ein Budget!
Das liegt mir besonders am Herzen, weil falsche Erwartungen bezüglich des Finanziellen sonst nur zu Enttäuschungen oder Ärgernis führen können. Und die Regel: ” Über Geld spricht man nicht!” würde ich hier geflissentlich ignorieren. Erkundigt euch vorher nach dem geplanten Budget der Freundinnen, also was sie bereit wären für den Junggesellenabschied auszugeben. Denn es wäre schade, wenn sich die Hälfte den Spaß einfach nicht leisten könnte und statt der gewünschten 8 Freundinnen nur 3 mitmachen könnten. Am besten steckt die Organisatorin vorher ab, wo die Gelderwartungen liegen. Es gibt inwzsichen so tolle Idee, einen Tag gemeinsam zu verbringen,d iese müssen nicht immer teuer sein!
6. Ideen für den Junggesellenabschied jenseits des Bauchladenverkaufs
Ich habe nun für euch ein bißchen recherchiert und meine favoriten zusammengestellt:
- Schokoladen- oder Pralinenkurs
- Kurztrip in eine andere Stadt (Amsterdam, Kopenhagen, London für die Nordlichter oder Wien, Prag, Salzburg für die südlicheren)
- Fotoshooting
- Outdoor Adventure: Kanutour
- Stadtführung (in Hamburg gibt es etwa kulinarische Touren durch angesagte Cafes)
- Schminkkurs
- Besuch in einer Wellnessoase
- Mädelsabend – gemütlich zu Hause mit den liebsten Freundinnen
- Kochkurs mit einem Sternekoch
- und falls ihr es nach London schafft: ein Tag im Paradies für Chocoholics, im Choccywoccydoodah oder ein Charleston Tanzkurs im Clardiges – ganz im Great Gatsby Stil
- Musical Dinner – Während eines fantastischen Essens gibt es auch einen Genuss für die Ohren.
- Floating – das muss das Entspannendste sein, was es gibt. Man kann nämlich sich in gefühlter Schwerelosigkeit im Wasser treiben lassen!
- Ballonfahrt über eine Stadt
- Kaffekurs für alle Liebhaber von Cappuccino & Co!
Oder habt ihr noch irgendwelche spannenden Ideen oder Erfahrungen für ‘alternative’ Junggesellenabschiede? Dann schreibt doch unten einen Kommentar! Da könnten wir doch dann eine richtig schöne Sammlung zusammen bekommen, ich würde mich riesig freuen. Und falls euch die Fotos so gut gefallen wie mir, dann könnt ihr euch hier das ganze Shooting mit tollen Inspirationen für einen Brautmädelsabend ansehen.
Ganz viele liebe Grüße aus meiner kleinen Hochzeitsecke,
Fotos: Karin Ahamer
Danke für die tollen Ideen!
Ich finde es auch ganz wichtig dass der JGA zur Braut passt.
Mir würde spontan noch ein gemütliches Picknick mit den liebsten Freundinnen einfallen.
Oder ein Ausflug in eine Weinregion mit Weinverkostung, leckerer Jause und wer mag kann auch eine kleine Wanderung durch die Weinberge machen 🙂
Liebe Grüße
Noch eine wundervolle Idee für den Sommer ist es einen Blumenkranz Workshop bei dem Berliner Label Kopflegenden zu machen.
Beim Workshop zeige ich euch wie ihr euren eigenen Blumenkranz bindet. In einer gemütlichen Runde mit Kaffee oder Sekt und Kuchen. Ein schönes Event zum JGA und für die Erinneung kanm ein kleines Fotoshooting dazu gebucht werden.
Mehr Infos gibt es unter http://www.kopflegenden.de/workshop
Blumige Grüße
Jil
Guter Beitrag, liebe die Ideen.
Schöne Ideen für einen unvergesslichen Abend unter Frauen <3
Ich setze mal gleich einen Link auf meine Seite http://oekologisch-feiern.net/informationen-rundherum/single-ade-wellness/
zur Erweiterung meiner Ideen "Abseits des Bauchladens" – da ich eher die Abenteurin bin 😉
Liebe Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike,
ganz lieben Dank dir für die Worte! Und wie schön, dass ich Inspirationen geben konnte jenseits des “Bauchladens” (und dass nicht nur ich so denke ;-))! herzlich, Barbara
🙂 Erfinden wir einfach eine neue, stilvolle Kultur rund um den Junggesellinnenabschied 🙂
Liebe Grüße
Ulrike
Ich habe meinen Mädels diese Liste hier gegeben, mal sehen was sie daraus machen:
-Fahrradtour+Picknick
-Ausritt+Lagerfeuer mit Stockbrot
-Klettern
-Schminkkurs/Beautytag
-Besuch in einer Wellnessoase/ Massage/ Floating
-Mädelsabend – gemütlich zu Hause vielleicht in Verbindung mit einem Workshop “Blumenkränze selber machen” oder “basteln für die Hochzeit”, vielleicht findet ja auch ein Koch oder Barkeeper den Weg zu uns und verwöhnt uns kulinarisch
Liebe Jane,
oh ja, tolle Liste! 🙂 Musst mir dann mal schreiben, was deine Mädels dann gewählt haben und wie es war! Ich bin gespannt – ganz liebe Grüße, Barbara
Wir haben an gleich zwei JGAs in einem Jahr einen Tag in einer Keramikmalwerkstsatt verbracht (http://www.keramik-selber-bemalen.de/). Die Braut konnte sich dann das Geschirr aussuchen, welches wir für sie und mit ihr angemalt haben. Auch die sich als “unkreativ” bezeichnet haben, waren am Ende begeistert von den Ergebnissen.
Ein Cocktailkurs kann auch ganz witzig werden. Ansonsten wäre der Besuch einer Skihalle oder Skydiving noch eine tolle Idee.
Hey Leute,
meine Freundin hat dieses Jahr ihren Junggesellinnenabschied Bielefeld in gefeiert… da waren wir in einem Escape Room… Fand das eig ganz schön, weil es mal was anderes ist und ein guter Einstieg in den Abend ist…dauert ja nur eine Stunde so ca.. Außerdem sind Erlebnisgeschenke bzw sowas gemeinsames meiner Meinung nach eh am schönsten….
Liebe Grüße von Maja
Puuh… ich bin gerade dabei einen JGA für meine Freundin zu planen. Sie hätte nichts gegen einen Bauchladen und Peinlichkeiten, ich finde es nur irgendwie öde und doof. Generell hat sie mir nichts zu ihren Wünschen gesagt, also irre ich durch die Internetlandschaft und suche nach Ideen. Am Ende des Tages wird gefeiert in einem Restaurant und Tanzlokal, aber was wir davor machen weiß ich nicht genau.
Basteln oder einen der Workshops sind nicht ihr Ding. Ich bin voll verzweifelt, ich möchte auch, dass es ein schöner Tag für sie wird.