Foto: creative farbe via Dawanda
Frisch “Ja” gesagt und jüngst verlobt? Und nun schwirren die Gedanken um die Feier, flirrt der Bauch vor Kribbeln, sucht eure innere Shoppingkönigin schon vier Brautkleider aus und ihr träumt unentwegt von Spitze, Pom Poms und Cupcakes? Kennt ihr? Ja, so ungefähr war es bei mir. Als der Mann mir DIE Frage gestellt und ich inbrünstig mit “JA!” geantwortet hatte, hat es keine 24 Stunden gedauert und mein Gehirn hat eine komplette Neuprogrammierung durchlaufen. Von “was interessieren mich Farbpaletten” zu “gibt’s das auch in passendem Mint?” in einem Tag. Der Verlobungsring macht das mit einem, hab ich mir gedacht. Und als ich dann binnen kürzester Zeit noch einen schottischen Zeitungskiosk aller Brautmagazine beraubt hatte, war ich endgültig im Hochzeitsland angekommen. Nachdem die erste Euphorie sich legt (also nach ein paar Wochen), schwirrte mein Kopf aber vor lauter organisatorischer Fragen: Wie soll das alles werden? Was kostet das alles? Was wollen wir eigentlich? Eigentlich wollten wir immer sehr schlicht heiraten (aber…). Und schwups, da wars schon. Das kleine Wörtchen “Eigentlich”…
Hm und da bin ich darüber gestolpert und habe länger darüber nachgedacht, als mir selbst ein Satz durch den Kopf huschte während unserer Planung: “Eigentlich hätte ich eine kleinere Feier gewollt”. Und da ist mir aufgefallen, dass man doch das ‘eigentlich’ getrost streichen kann. Und dann lautet der Satz klar “Ich hätte eine kleinere Feier gewollt”. Ein ‘Eigentlich’ verwirrt unnötig und ein eigentlich schwächt ab. Falls ihr bei der Hochzeitsplanung auch mit so kleinen “eigentlichs” grad kämpft oder euch bei Gedanken ertappt wie “eigentlich möchte ich sie nicht einladen”, “eigentlich gefällt mir das andere Kleid doch besser”, “die Location ist eigentlich zu groß für uns” – dann haltet einen Moment inne und denkt noch einmal darüber nach. Fragt euch: Was möchten wir wirklich (und nicht nur eigentlich)? Wollen wir es gerade eher der Verwandtschaft recht machen (als uns)? Trauen wir uns nur nicht “nein” zu sagen? Lasst euch Zeit, denkt in Ruhe darüber nach und entscheidet auch letztlich danach, was euer Bauchgefühl sagt und was euch wirklich am Herzen liegt, zu euch als Paar passt oder Spaß bereitet. Und wenn euch ein kleines ‘eigentlich’ über den Weg läuft, dann haltet kurz inne und denkt darüber nach, was ihr wirklich wollt. Und damit die eigentlichs gar nicht so viele werden, hier meine Planungstipps für ganz frisch Verlobte. Setzt euch nach der Verlobung in Ruhe bei einer Tasse Tee zusammen mit eurem Liebsten hin und hört mal ganz stark in euch und beantwortet euch folgende Fragen:
- Wie wollen wir feiern? (groß, mittel, klein, lässig, elegant, klassisch, rockig, flippig, einfach, festlich, alternativ, bohemian, rustikal, gar nicht, wir wollen ausbüchsen, klassisch, modern, Vintage, und und und)
- Wie viel darf es kosten?
- Wo möchten wir am liebsten heiraten? (muss noch kein endgültiger Ort sein; eher eine Gegend: am See, in den Weinbergen, in den Bergen, am Schloss, in einer Scheune, am Land, in der Stadt, in einer coolen alten Industriehalle, am Meer)
- Wann wollen wir heiraten im Hinblick auf die Jahreszeit? (Frühling, Sommer, Herbst, Winter)
- Mit wie viel Gästen wollt ihr feiern?
Was dabei immer hilft: Holt euch Inspirationen aus dem Internet, von Pinterest, lest Blogs, Hochzeitsmagazine und Zeitschriften. Sammelt alles, was euch über den Weg läuft und ein “Wow” entlockt. Reisst Bilder aus, stellt Collagen auf Pinterest zusammen. Habt ihr dann Antworten auf die obigen Fragen gefunden? Gut! Haltet sie fest in einem kleinen Notizbuch – denn der Weg zur Hochzeit kann ja bekanntlich noch ein Jahr dauern, und wenn ihr Zweifel bekommt oder sich Verwandte einschalten in eure Vision, kramt das Büchlein raus und erinnert euch daran, was EURE Wunschhochzeit war! Nicht dass ihr irgendwann sagen müsst: “Eigentlich wollten wir eine kleine Hochzeit mit 30 Leuten, mit Star Wars Motto und in Sturmtruppleruniformen feiern, aber jetzt sinds über 200 Gäste und alles ist rosa und voller Pferdekutschen”. Wie wirs letztlich gemacht haben? Genau so. Ab dem ‘eigentlich’ Satz gabs das Notizbuch und wir haben uns daran gehalten, auch wenn Verwandte manchmal dazu neigten, uns noch 10 andere Gäste auf die Gästeliste setzen zu wollen (samt Hund und unbekannter Cousinen fünften Grades). Also, versucht herauszufinden, was ihr wirklichw ollt und der Rest geht dann von alleine.
Und mit dem eigentlich ist es so eine Sache, ich habe auch ein paar nicht-Hochzeitsbezogene in meinen Gedanken rumlungern: “Eigentlich sollte ich heute Sport machen” zum Beispiel…. Ich streich jetzt mal das Eigentlich und geh tatsächlich ne Runde Joggen. Wahrscheinlich zumindest.
Und, bei euch??? Was sind eure eigentlichs?
Ach ja, und falls ihr euch fragt: Den tollen Hochzeitsplaner gibt’s bei creative farbe via Dawanda und den Print fürs Zuhause gibts bei Prints Eisenherz via Dawanda.
Ganz viele liebe Grüße aus meiner kleinen Hochzeitsecke,
P.S. Und wie ihr von einer ersten Idee ausgehend schrittweise euren Tag plant, das gibts in den nächsten Wochen hier zu lesen!
Foto 1 + 2: creative Farbe; Foto 3 Prints Eisenherz
Hallo Barbara,
ich bin soeben über deinen Blog gestolpert und konnte nicht anders als hier kurz ein Kommentar abzugeben.
Dein Bericht hat mich echt zum schmunzeln gebracht. Ich konnte mich, als frisch-verlobte, in einigen Punkten wiedererkennen. Echt verrückt, was das kleine Wort “Ja!” mit einem anstellen kann.
So, und nun geh ich mal weiter in deinem Blog stöbern.
Liebe Grüße, auch Barbara 😉
Liebe Barbara 😉
ganz lieben Dank für deine Worte! Ich freue mich immer so sehr, wenn ich ein Schmunzeln bewirken kann. You made my day! 🙂 Liebe Grüße, Barbara