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Heiraten mit Kids: Tipps & Tricks mit Claudia von ‘Wasfürmich’

Hochzeit mit Kids Julia Löwe

Foto: Julia Löwe

Auf unserer Hochzeit waren von 99 eingeladenen Gästen sechzehn Kinder – vom 10 Monate alten Baby bis hin zum 14 Jahre alten Teenager. Der Mann und ich haben noch keine Kinder, für uns war aber klar, dass wir gerne unsere Freunde und Verwandte samt Nachwuchs auf unserer Feier dabei haben möchten – die Hochzeit sollte ein richtiges Familienfest sein, mit allen Generationen. Wir wollten, dass den Kleinen nicht zu langweilig wird, ohne dass unsere Hochzeit aber gezwungenermaßen zum Kinderfest wird. Eine gelungene Mischung sollte her! Bei der Vorbereitung hat dem Mann und mir das schon gelegentlich Kopfzerbrechen bereitet, habe ich im Internet nämlich leider letztes Jahr noch nicht allzu viel zu diesem Thema finden können. Darum soll es diese Woche in meiner kleinen Hochzeitsecke einmal nur ums Thema ‘Heiraten mit Kids’ gehen. Denn auch aus unserem Freundeskreis haben mir schon viele Paare mit Kindern die Frage gestellt, was es alles zu beachten gilt, wenn das Brautpaar selbst schon Nachwuchs hat und eine richtige Familienhochzeit gestalten möchte. Dazu habe ich mir heute gleichmal tatkräftige Unterstützung von Claudia geholt, die auf ihrem Mami-Blog ‘Wasfürmich‘ regelmäßig über ihr Leben mit ihren beiden Söhnen schreibt, tolle DIYs zeigt und letztes Jahr selbst geheiratet hat. Ich habe sie für euch interviewt, nach wertvollen Tipps für alle Mami-Bräute gefragt und auch gelöchert, wie ‘Heiraten mit Kids’ denn eigentlich richtig schön funktioniert… Ich freue mich sehr, dass sie die Zeit gefunden hat, all meine Fragen zu beantworten!

Liebe Claudia, herzlich willkommen in meiner kleinen Hochzeitsecke! Du schreibst ja den Mami Blog ‚Wasfürmich‘ und du hast selbst letztes Jahr mit 2 Kindern geheiratet. Könntest du vielleicht erstmal meinen Leserinnen ein bißchen was über dich erzählen und worüber du auf deinem Blog schreibst?

Also ich bin Claudia, 36 Jahre alt und Mama von Lasse, Luk (4 und 2 Jahre) und Bauchbaby (im November). Ich habe einige Jahre als Journalistin für diverse Tages- und Frauenzeitschriften gearbeitet, die meiste Zeit als Redakteurin für Lifestyle, Beauty und Reisethemen bei der MAXI. Jetzt arbeite ich wieder in meinem zweiten Beruf, als Grundschullehrerin, nebenher schreibe ich frei und blogge auf www.wasfuermich.de. Ich habe den Blog angefangen, weil ich neben den Kindern “etwas für mich” tun wollte, meine DIY-Ideen bündeln, schöne Produkte sammeln, vom Leben mit Kindern fluchen (und schwärmen) und mich mit anderen austauschen. Es macht wahnsinnig viel Spaß, obwohl ich manchmal auch an meine Grenzen stoße, wenn der nächste Post noch nicht fertig ist, die Kinder schreien, ich eigentlich noch Zeugnisse schreiben muss und es in der Wohnung mal wieder schrecklich chaotisch aussieht.

2014-07-07_0013Und nun auch zu deiner Hochzeit: Wie alt waren deine Kinder bei der Hochzeit und wie war für dich die Feier?

Meine Jungs waren bei der Feier 3 und 1 Jahre alt. Die Feier war für mich wunderschön. Ich hatte mir allerdings für die Feier (ganz egoistisch ; ) vorgenommen, dass das mein Tag wird – als Braut, weniger als Mama – und für die Kinder durch beide Omas und Opas quasi eine rundum Betreuung organisiert – für alle Eventualitäten. Ich konnte mich dann auch tatsächlich sehr gut zurückhalten. Sprich: Es gab viele wunderschöne Familienmomente, die wir gemeinsam genossen haben. Irgendwie ist heiraten mit Kindern ja auch was ganz, ganz Tolles. Man träumt nicht nur von gemeinsamen Kindern, sondern hat sie schon. Und weiß als Paar auch schon, dass man diese Hürde meistern kann. Ich konnte mein Kind bei einem Trotzanfall (der natürlich ein paar mal bei der Feier kam) auch sehr gut abgeben. Mich zurücknehmen und das schreiende Kind einer der Omas überlassen. Ich bin meiner Mutter und Schwiegermutter noch heute sehr dankbar dafür, dass sie das so mitgemacht haben.

2014-07-07_0016Hast du  allgemeine Tipps für Mami Bräute, wie man mit Kindern eine schöne Hochzeit feiern kann?

  1. Organisiere vorher ein paar Vertraute, die an diesem Tag für das Kind da sind. Geh mit ihnen alles durch, was an diesem Tag zu tun ist. Sprich: Kläre, wie lange die Kinder aufbleiben dürfen? Wo sie schlafen. Was sie essen? Wo sie sitzen (unsere Kinder saßen beim Essen nicht bei uns, sondern bei Oma und Opa. Ist vielleicht hart, würde ich aber immer wieder so machen). An deinem großen Tag möchtest du schließlich einmal keine Ketchupmünder abwischen, nach der Kirche nichts über das Anrühren eines Banane-Getreide-Breis erzählen oder mit einem Hugo in der Hand kurz nach dem Eröffnungstanz erklären, wo genau die Tasche mit dem Schlafanzug liegt…
  2. Gib der Betreuungsperson ein paar Lieblingsspielzeuge mit. Überhaupt: Hab Malsachen, ein paar Autos, Spiele und Bücher auf der Feier. Für ältere Kinder ist eine Fotorallye toll (Anleitung auf meinem Blog). Und mach eine Candy-Bar. Das macht alle Kinder happy. Deine Kinder und die der Gäste.
  3. Besprich alles vorher auch mit deinem Kind (falls es alt genug ist). Sag ihm ganz ehrlich, dass das für dich (und Papa) ein besonderer Tag ist und du ausnahmsweise nicht immer Zeit haben wirst. Dafür ist Oma/Tante Heike/ deine beste Freundin für das Kind da. Binde es in die Organisation ein.
  4. Ganz, ganz wichtig: Gib die Kinder, wenn es soweit ist, auch wirklich ab. Sei einmal egoistisch. Denk immer: Das ist dein Tag. Dein Kind wird sich einmal auch von jemand anderem beruhigen lassen können. Du heiratest nur einmal. Ich weiß, dass klingt banal. Ist aber finde ich ganz wichtig.

2014-07-07_0012Was sollte das Brautpaar bei einem kirchlichen Gottesdienst / der Trauzeremonie beachten, also dass den Kids auch nicht langweilig wird und sie sich eingebunden fühlen?

Wir haben viel gesungen und dafür auch extra Lieder rausgesucht, die alle kennen. Kinder lieben ja Gesang. Unsere Trauzeugin hat eine Geschichte erzählt, die Kindern und Erwachsenen Freude gemacht hat. Die Kinder durften ein Spielzeug mit in die Kirche nehmen (daher musste ich kurz vor dem Jawort auch noch mal schnell eine Ballenpresse an einen Mini-Trecker hängen – Lasse spielte direkt zu unseren Füßen). Wir hatten außerdem vor die Kirche an einer Schnur kleine Kirchen-Survival-Packs aufgehängt. Darin waren Seifenblasen, ein Auto, Malsachen und Süßigkeiten für die größeren Kinder. Für die Kleinen gabs ein Glas Apfelbrei mit Plastiklöffel (zur möglichen Bestechung während des Gottesdienstes). Kam super an.

2014-07-07_0015Welche Ideen oder Unterhaltungsmöglichkeiten könntest du für die Gestaltung der Zeit nach der Trauung und damit gegen Langeweile empfehlen?

Auf der Feier: Ganz wichtig: locker sein. Wenn sich dein Kind an diesem Tag nur von Süßigkeiten ernährt – na und? Für sie oder ihn ist es schließlich auch ein besonderer Tag. Ich finde es einfach, wenn noch andere Kinder da sind, dann reicht meist eine Spielecke und sie beschäftigen sich allein. Wer locker im Hinblick auf Flecken und Kleberei ist, stellt Riesenseifenblasen zur Verfügung. Das sieht stimmungsvoll aus und ist über lange Zeit eine Riesengaudi. Zu viel würde ich auch nicht machen, soll schließlich kein Kinderfest werden. Wenn ich einen tollen Babysitter gehabt hätte, hätte ich mir auch vorstellen können, meine Kinder nach dem Essen abholen zu lassen. Schied bei uns aus, da alle, denen ich meine Kinder anvertraut hätte, auf der Feier waren oder nicht konnten.

Und zum Schluss: Viele meiner Leserinnen mögen gerne selbst werkeln. Hast du vielleicht noch eine kleine DIY Idee für uns? 

Ich glaube, wenn ich noch mal heiraten würde, würde ich für die Kinder eine Pinata basteln (ist sehr verbreitet in Mexico und Amerika, Anleitungen gibt’s haufenweise auf Pinterest). Das ist eine hübsche, gebastelte Figur, die im Baum hängt, an der die Kinder dann ziehen und es regnet Süßigkeiten. Schön finde ich auch, wenn man die Kinder auf der Feier noch mit einer kleinen Bastelei unterhält. Wie wäre es zum Beispiel, wenn sie die Tütchen für die Candybar selbst bedrucken dürfen? (Anleitung hier auf meinem Blog).

Liebe Claudia, vielen herzlichen Dank dir!

2014-07-07_0017Ganz viele liebe Grüße aus meiner kleinen Hochzeitsecke,

sigFotos: Julia Löwe

KategorienAllgemein
    1. TheLittleWeddingCorner says:

      Liebe Claudia,

      es hat mir riesig Spaß gemacht, dich zu interviewen! Vielen Dank auch für deine geduldige Beantwortung all meiner Fragen 😉 und vor allem für die tollen Tipps! Liebe Grüße,
      Barbara

  1. Juliane says:

    Wirklich ein großartiger Beitrag!
    Ich finde es hat beides etwas… Das feiern mit und das feiern ohne Kinder. Wir haben im vergangenen Jahr eine Hochzeit gefeiert, bei der Kinder abends quasi “ausgeladen” wurden. Tagsüber waren sie dabei und abends wurden sie eingeladen einen schönen Abend mit Oma, Opa oder Babysitter zu machen. Erst ein Schockmoment für manche Eltern, aber nachdem wir bis 4 Uhr auf der Tanzfläche waren, alle in Ruhe essen und ausgiebig trinken konnten und wirklich einen Abend für sich hatten, waren sich alle einig: das war toll! 🙂

    1. TheLittleWeddingCorner says:

      Liebe Juliane,

      die Mischung finde ich ja toll! Also das abends “ausladen” hat wirklich etwas für sich, weil die Eltern dann tatsächlich entspannter sind. Wobei bei unserer Hochzeit alle Kinder so mit Photo Booth etc. beschäftigt waren, dass das auch super hingehauen hat ;-)! Herzlich, Barbara

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