Foto: Claire Penn
Heute bin ich mal ganz britisch und rede mit euch übers Wetter! In Großbritannien sind ja Gespräche über das Wetter auf Platz 1 aller Konversationsthemen, wie ich erst letzte Woche auf meiner Reise nach Wales im Dauerregen schmerzlich erfahren musste. Seitdem ich dort in Cardiff dann noch zufällig eine trotz sintflutartiger Regengüsse wunderhübsch strahlende Braut auf dem Weg zur Kirche gesehen habe, lässt mich das Thema Wetter und Hochzeit nicht mehr los. Wir selbst hatten eine Augusthochzeit geplant und ich dachte lange, dass außer einem verkochten Essen wohl nur schlechtes Wetter mich mehr an den Rande eines Brautzillaanfalles führen könnte. Im August waren wir rein statistisch gesehen vor Regen etwas sicher(er), aber trotzdem habe ich mich erkundigt und zahlreiche Magazine nach schönen Regenhochzeiten durchsucht, die Wetterapp besessen, äh beständig (also mehrmals täglich schon ab Anfang August) gecheckt – aber je länger ich gekramt, recherchiert, gesichtet und durchblättert hatte, desto mehr war ich überzeugt: Regen kann verdammt toll sein! Nach einem kurzen Gespräch über nasskalte Feierlichkeiten mit meiner Fotografin war mir klar: Wenn Braut nur vorbereitet ist, dann kann Regen vor allem auf Fotos sogar viel schöner wirken als Sonne! Mein kleines Plädoyer, warum Regenhochzeiten wunderschön sein können und worauf ihr dabei achten solltet.
- Plan B haben bei der Location Falls ihr eine Trauung im Freien plant, habt für alle Fälle eine Ausweichmöglichkeit parat. Vielleicht könnt ihr ja bei Regen spontan die Zeremonie in die benachbarte Scheune verlegen? Klärt vorher Ideen mit eurer Location ab – nicht dass sprichwörtlich das Ja ins Wasser fällt. Bei nur leichtem Nieselregen könnt ihr Regencapes und Schirme an die Gäste verteilen und selbst unter einem festlich geschmückten Baldachin vor Wasser geschützt stehen – romantischer geht es nicht.
- Gerüstet sein mit Accessoires – Warum aus der Regennot keine Tugend machen? Kauft vorher wunderschöne Accessoires und Regenrequisiten, wie etwa Gummistiefel, bunte Regenschirme (mit Mustern und Motiven), Regencapes – beschriftet sie etwa mit Geschenkanhängern mit ‘Braut’, ‘Bräutigam’ oder ‘Herr & Frau’ – und dann könnt ihr wie Charlotte und Rob (Bild unten) herrliche Regenfotos bekommen. Ich bin nach wie vor begeistert von diesen tollen Bildern und der gehörigen Portion Humor des Brautpaares! Gummistiefel haben für die Braut noch ein besonderes Extra: damit kann Braut auch trotz Kleid in Wiesen oder über Äcker gehen, die sich wunderbar als Kulisse auf Fotos eignen. Auch tolle Idee: Nehmt eine kleine Schreibtafel mit, die ihr mit einem Spruch verseht: “Life isn’t about waiting for the storm to pass. It’s about learning to dance in the rain” oder “Let’s weather it together” und damit in die Kamera lacht. Seid einfach mutig und kreativ und traut euch was!
- Dramatische Wolkenformationen und Spiegelungen im Asphalt – nach Regen kommt meist Sonne oder auch ein Regenbogen! Magie pur auf Fotos. Zudem wirken dunkle Wolken auf Fotos tiefgründig und ausdrucksstark, etwa wenn sie auch schwarz-weiß bearbeitet sind – von Dramatik und daher auch Romantik kaum zu überbieten. Blauer Himmel ohne Wolke wirkt dadurch geradezu langweilig. Besonders begeistert bin ich von Bildern, die das Brautpaar etwa als reflektion in einer Wasserpfütze zeigen. Regen bringt nämlich tolle Spiegelungseffekte hervor.
- Mit eurem Friseur eine Regenvariante der Haare besprechen! Ja das geht! Fragt eure Friseurin, ob sie nicht eure Traumfrisur in minimaler Abwandlung auch regenwettertauglich gestalten kann! Meine Friseurin hatte mir etwa beim Probestecken schon die Regenvariante gezeigt und somit war ich rundum beruhigt. Gleiches gilt fürs Makeup – lasst euch beraten, wie ihr eine eventuell doch leicht verwischte Schminke wieder easypeasy richten könnt.
- Handtücher mitnehmen – zum Abwischen von Bänken oder Sonstigem; damit das Kleid nicht unnötig nass wird beim Fotoshooting.
- Mit dem Fotografen vorher auch eine Alternativlocation für das Paarshooting abklären – falls euer Fotograf den Ort kennt. Falls nicht, ist er/sie sicherlich so erfahren und zeigt euch einen schönen regenfesten Ort. Unsere Fotografin etwa hatte spontan eine ganz tolle, schon im Verfall begriffene Holztür mit Mauer gefunden, die waren wetterfest und zauberte einen tollen Vintage-Look aufs Bild. Besprecht es einfach vorher, dann seid ihr auch beruhigt. Und falls es sintflutartige Regengüsse den ganzen Tag gibt und einfach kein Bild zu fotografieren war: Auch nicht schlimm! Dafür gibts Gott sei Dank After Wedding Shootings!
Na, ist doch wirklich wahnsinnig schön im Regen, oder? Und falls ihr eure Hochzeitsfotos mit einer Portion Humor trotz Regen aufpeppen wollt, könnt ihr euch hier den Regenspruch als Printable downloaden – oder einfach über den Schreibtisch hängen!
Falls ihr noch mehr von Charlotte & Robs herrlicher Scheunenhochzeit sehen wollt oder wunderbar schöne Regenfotos von Brautpaaren, könnt ihr hier vorbeiklicken oder auf mein Pinterest Board. Und, habt ihr noch für mich Tipps bei Regen? Ich freue mich sehr über eure Ratschläge und Ideen in den Kommentaren.
Ganz viele liebe Grüße aus meiner kleinen Hochzeitsecke,
Alle Fotos: Claire Penn
Eure Lieblingsstücke
Ein toller Post. Hat mir etwas die Angst vor Regen am Hochzeitstag genommen 😉
Vielen lieben Dank dir! Das freut mich sehr. Und habe gerade noch mit einer Fotografin gesprochen, sie hat es auch bestätigt, dass es sogar besser ist mit Wolken am Himmel statt strahelndes Blau 🙂 Liebe Grüße, Barbara
Auch wenn das Brautpaar nicht so begeistert vom Regen ist, mir sind die “riesigen Softboxen” vor der Sonne immer gerne willkommen… 🙂
Sehr schöner Post, das ist eine wirklich tolle Idee und die Fotos sind auch super gut gelungen!
Pingback:Lässig-bunte DIY Hochzeit | Hochzeitsblog The Little Wedding Corner