Vor Weihnachten heißt es jetzt hier auf dem Blog: Munter mitgereist ins UK! Gestern ging es ja durch das weihnachtliche Irland. Heute möchte ich euch auf eine Rundreise durch Cornwall mitnehmen. Denn vielleicht seid ihr ja gerade am Planen eures nächsten Sommerurlaubs und sucht noch nach Reiseinspirationen. Zusammen mit ihrer Familie ging es für Sabine Lettmann nämlich ins sommerliche Cornwall zum Surfen! “Unser Urlaubswünsche waren: 1. Surfen 2. Surfen 3. Surfen”, erzählt sie mir. “Mit großem Glück und dank sehr gut abgepassten Wetters war das tatsächlich auch an jedem Tag möglich. So konnten wir all unsere anderen Aktivitäten um den Aufenthalt im Wasser herumstricken und nach (manchmal auch zwischen) den Surfgängen Ausflüge mit unserem Bulli machen. Bei Topwetter haben wir ein paar Mal das kleine Künstlerstädtchen St.Ives besucht. Neben vielen netten Geschäften, Cafés und Restaurants gibt es hier vier Strände in Fußläufigkeit. Diese sind während der Hauptferienzeit im August zum längeren Aufenthalt nicht wirklich empfehlenswert, für einen Sprung ins glasklare Wasser aber auf jeden Fall bestens geeignet. Wer kunstinteressiert ist, kann in St.Ives die kleine Schwester der Londoner Tate Gallery besuchen. Oberhalb des Porthmeor Beach in einem alten Gaswerk untergebracht, finden wechselnde Ausstellungen moderner Kunst statt. Das Café im Dachgeschoß bietet diverse Kleinigkeiten zum Lunch, klassischen Cream Tea und eine Topaussicht aufs Meer”. Aber um euch nicht länger auf die Folter zu spannen: Auf geht’s nach Cornwall und jeder Menge toller Tipps für schöne Shops, Essen und Surfspots, die Sabine extra für euch mitnotiert hat!
Kleines Süßigkeitengeschäft mit ri12:05:32esiger Auswahl an selbstgemachtem Fudge in unterschiedlichsten Sorten (klassisches Caramell, aber auch Orange-Ingwer, Mint, Smarties).
Internationale Sportswear und Lifestyleprodukte, hat aber auch britische Labels im Angebot. Z.B. Mr. NN (Accessoires) oder Rifle Paper Co (Papierwaren).
“Eine weitere tolle Tour ging Richtung Süden nach Penzance,” beschreibt Sabine. “Das Städtchen hat nicht den malerischen Charme von St.Ives, ist aber durchaus besuchsgeeignet. Besonders empfehlenswert ist eine Kaffeepause im Cornish Hen. Das kleine Eckcafé mitten in der Stadt bietet sehr leckere, internationale Köstlichkeiten wie besondere Öle etc. Man bekommt aber auch lokale Produkte wie Chutneys, Kaffee und Kekse. Dazu süße und herzhafte Kleinigkeiten und sehr guten Kaffee!”
Cornish Hen Deli
27 Market Place, Penzance, TR18 2JD
“Ganz Cornwall ist für eine immer größer werdende Slowfood-Bewegung bekannt. Es gibt fast überall an den Straßen Ständen mit Obst und Gemüse von regionalen Anbietern, aber auch viele Farmen, die nachhaltige Landwirtschaft betreiben. Für uns nicht nur zu jeder Mahlzeit ein Fest, sondern auch eine super Ausflugsabwechslung. Nicht weit von Gwithian befindet sich die Trevaskis Farm. Dort gibt es Erdbeerfelder, Unmengen an Johannisbeerbüschen und anderem Obst. Einen Gemüsegarten, in dem man selber ernten darf. Freilaufende Hühner, schnarchende Schweine und seltene Schafrassen gehören ebenfalls zu der Farm. Im eigenen Hofladen werden nur Bioprodukte verkauft und, besonders lecker, echtes Vollkornbrot aus der Gegend. Aufgrund des sehr appetitanregenden Angebotes im Hofladen mussten wir direkt auch noch das Hofcafé testen. Topessen bei zwar ziemlich merkwürdiger Einrichtung. Aber: Man kann es sich bei gutem Wetter auch draußen auf der Picknickbank schmecken lassen. Für alles Obst, was man auf der Farm so nebenbei isst (geht ganz schön schnell bei Erdbeeren und Johannisbeeren) wird um eine Spende für Hospizarbeit gebeten.”
“Nachdem wir bei Calais mit der Fähre übergesetzt und uns im Berufsverkehr am südlichen London vorbeigequält hatten, sind wir mit noch einem weiteren Zwischenstopp pannenfrei Richtung Cornwall getuckert (altes Auto + Hügel + Motorlüftungspausen = Tuckern). Allein diese Strecke ist schon sehenswert, weil nur im ersten Teilstück die Autobahn genutzt werden kann. Danach geht es über die A30 in wunderschön grüner Landschaft und an Sehenswürdigkeiten wie Stonehenge und Städtchen wie Exeter vorbei weiter Richtung Westen. Unser Hauptaufenthaltsort war Gwithian, eine kleine Häuseransammlung an der nördlichen Küste Cornwalls. Mit eindrucksvollen Sandstränden, steilen Klippen und fantastischen Sonnenuntergängen über dem Meer ist die Atlantikseite für uns das absolute Paradies. Hier rollen surfbare Wellen in die Buchten, kleine Dörfer säumen die Küste und im Hinterland findet man viele Ausflugsziele unterschiedlichster Art.”
“Die gesamte Nordküste Cornwalls besteht aus kleinen Buchten, in denen gesurft werden kann. Von April bis Oktober gibt es Lifeguards, die tagsüber die Strände bewachen. Da die natürlich nicht aus Langeweile anwesend sind, sollte man sich unbedingt nach den örtlichen Gegebenheiten erkundigen. Strömungen sind nicht selten und können an manchen Tagen lebensgefährlich sein. Wer kein eigenes Brett dabei hat, kann sich fast überall etwas leihen. Für Anfänger gibt es zahlreiche Surfschulen. Sehr bekannt und beliebt, leider aber nicht besonders hübsch, ist der Fistral Beach bei Newquay, dort finden sogar Meisterschaften und große Surffestivals statt. Nur mit dem Auto erreichbar, aber großzügiger und entspannter, ist der Strand bei Gwithian. Die Wellen können hier zum Teil sehr hoch werden. Wer ängstlich oder ungeübt ist, sollte sich in der Bucht weiter nach Süden Richtung Hayle orientieren. Je südlicher, desto kleiner die Wellen. Rund um Lands End kann auch gesurft werden, hier liegt z.B. der schöne Strand von Sennen Cove. Campingplätze oder Farmen mit Campingmöglichkeit gibt es übrigens zahlreich. In der Hochsommer sind die meisten jedoch ausgebucht. Ein bisschen Planung ist daher nicht schlecht, denn Wildcampen ist verboten. Unser Lieblingssurfshop: Down the Line in Hayle. Riesen Angebot an Surfboards, etwas Bekleidung und lauter Zubehör rund ums Surfen.”
Wer sich in Cornwall aufhält, kommt an den vielen regionalen Eiscrememanufakturen nicht vorbei. Wann schmeckt das Eis am besten? Direkt nach der Produktion! Also haben wir der Callestick Farm einen Besuch abgestattet. In der Nähe von Porthleven im Nichts gelegen, darf man nicht nur bei der Eisproduktion zuschauen, sondern kann auch gleich im Hofcafé diverse Sorten testen. Da man ja nie weiß, wann man dazu wieder Gelegenheit bekommt, isst man am besten mindestens zwei Eis. Oder um es mit den Worten der Callestick Farm zu sagen: A balanced diet is an ice-cream in each hand.
Tate Modern St. Ives
Trereife House
Etwas außerhalb von Penzance liegt das Herrenhaus Trereife. Das alte Gebäude ist von einer großzügigen Parkanlage umgeben und bietet ein paar B&B Zimmer in altenglischem Stil an. Unser Ziel waren allerdings nicht die Übernachtungsmöglichkeiten oder das dazugehörige Café, sondern die Cornwall Design Fair. Denn einmal im Jahr findet hier im Herrenhaus ein Designmarkt statt, zu dem Aussteller aus ganz England anreisen. Tolle, individuelle Labels zeigen an einem Wochenende ihre Produkte und verkaufen Illustrationen, Keramiken, Schmuck und Holzarbeiten. Bei traditionellem, englischen Essen bleibt dort keiner hungrig, selbstgemachte Limonade rundet das Ganze ab. Und nur so ganz nebenbei: Im Trereife House kann auch geheiratet werden!
Unsere Tipps für Cornwallersturlauber:
- Mit der Branch Line (kleine Bummelbahn) von St. Erth nach St. Ives. Parkplätze in der Stadt gibt es kaum und die kurze Zugfahrt an der Küste entlang ist fantastisch.
- Ein Besuch im Eden Project. Super interessante Darstellung des Kosmos, für Kinder und Erwachsene ein Hit.
- Bei Marazion auf den St. Michael Mount wandern (bei Ebbe) oder fahren (bei Flut). Kleines Dorf auf mittelalterlichem Festungsbau.
- Ein Stückchen den Coast Path rund um Südwestengland entlangwandern. Es gibt einfachere oder schwierigere Strecken, alle führen durch beeindruckend schöne Natur.
- Eine Fahrt mit dem unbedingt doppelstöckigen Bus von Süden aus in Richtung Newquay, oben in der ersten Reihe sitzend (Achtung, es gibt auch langweilige, normale Busse). Die Busfahrer donnern gekonnt mit den Bussen über die umwucherten Straßen, rasen die steilen Hügel auf und ab. Super Sightseeingtour an der Küste entlang…
- Unbedingt einen Cornish Cream Tea trinken. Den englishen Tee mit Scones gibt es in jedem Café, er schmeckt mit Clotted Cream und Marmelade suchtverdächtig lecker.
- Fish & Chips bei Rick Stein in Falmouth oder am Porthgwidden Beach in St. Ives. Absolutes Muß: Keine Angst vor Essig auf dem Essen!
- Ein Klassiker des cornishen Essens sind warme Pasties. Unterschiedliche Varianten werden angeboten, aber Steak und Gemüse in der Teighülle ist für alle Nichtvegetarier ein Knaller.
Und nicht zuletzt:
Kleidung für jedes Wetter
- einpacken. Manchmal ist an nur einem Tag zwischen Hitze, Gewitter und Nebel alles dabei.
Ganz vielen lieben Dank an Sabine für die tollen Impressionen!
Herzliche Grüße aus meiner kleinen Hochzeitsecke,