Letzte Woche habe ich ja geschrieben, was ihr nach dem Ja gegen den Hochzeitsblues tun könnt. Was ich aber ganz vergessen habe vor lauter Wehmut Danach? Na klar, die praktischen Dinge! Denn nach dem Jawort ist vor dem Ämtergang, sozusagen. Und dem Geschenkelistenführen und dem Koffer auspacken oder auch Geschenke umtauschen. Ähem, oder “spenden”. An meine Verwandten und Freunde und alle geladenen Gäste: Keine Sorge, ist hier definitiv nicht passiert! Nur einmal. Vielleicht. Aber damit ihr den Überblick nicht verliert, gibt es jetzt meine To-Do Liste zum Abhaken für nach dem Fest!
1. Genießen und Festhalten
Das macht ihr sowieso, aber ich sag es einfach nochmal: Genießt es! Das Fest ist vorbei! Ihr seid verheiratet! Der Wahnsinn! Und Gratulation! Wenn ihr auf Wolke 8 mindestens schwebt, wie schön. Falls ihr euch noch ein paar spezielle Genussmomente bewahren wollt, dann ist jetzt der ideale Moment dazu. Wie wäre es, wenn ihr euch ein kleines Notizbüchlein (wie das hier von Starboardpress) zulegt und noch einmal die Highlights eures Tages darin festhaltet, was euch am besten gefallen hat, was hat am besten geschmeckt, was habt ihr gemacht, wer hat euch von herzen mit seiner Aktion berührt? So schön, wenn ihr es am Hochzeitstag rauskramen und darin stönbern und in Erinnerungen schwelgen könnt!
2. Kleid in die Reinigung bringen
Ein Traumkleid für die Ewgikeit? Wenn ihr euer Kleid behalten oder auch wenn ihr es verkaufen wollt, solltet ihr es reinigen lassen. Fragt in eurem Brautmodegeschäft nach, ob sie euch eine professionelle Reinigung empfehlen können! Denn der kostbare Stoff bedarf spezieller Hinwednung. Generell könnt ihr sicherlich 6 Wochen bis zur Reinigung warten. Bis dahin würde ich das Kleid unbedingt an einem dunklen, trockenen Ort, gefaltet aufbewahren. Falls ihr euch jetzt denkt, wieso nehme ich nicht einfach diesen Kleidersack, in dem ich es auch vor der Hochzeit rumgetragen habe? Dieser ist leider lichtdurchlässig und könnte dazu führen, dass das Kleid mit der Zeit vergilbt.
Aus besagtem Vergilbungsgrund, solltet ihr euer Kleid an einem sicheren Ort aufbwahren. Wie wäre es mit extra dafür hergestelltung Wedding Boxen? Ich kannte die Tradition aus England und habe mir nach dem Fest eine wunderschöne, handgefertigte Box mit Vintagemuster und Schleife bei Empty Box bestellt. Die Boxen gibt es in verschiedenen Größen (je nachdem wie “bauschig” das Kleid ist) und werden mit säurefreiem Seidenpapier geliefert. Nach einer ausführlichen Anleitung legt ihr das Kleid in einzelne Schichten von Seidenpapier. Falls ihr selbst eine Box verwendet wollt, achtet darauf, dass das Seidenpapier tatsächlich säurefrei ist. Das verhindert Vergilben oder Verfärben. Und die Box muss lichtundruchlässig, aber atmungsaktiv sein; ebenso säurefrei!
4. Geliehene Deko zurückbringen
Habt ihr euch beim Floristen oder bei einem Dekoladen einige Accessoires geliehen? Dann nichts wie hin und zurück geben! Mcht euch vorher eine kleine Inventarliste, dsas nichts verloren geht und ihr alles an seinen rechtmäßigen Besitzer wohlbehalten zurückgeben könnt.
5. Deko, die ihr nicht mehr braucht? Verkaufen!
Habt ihr jetzt 100 Teelichtgläser, 200 Vasen und 100 Birkenscheiben übrige, weil ihr sie für die Hochzeit gekauft habt und wollt euren Keller nicht noch mehr zum Überquillen bringen? Dann habe ich für euch einen richtig tollen Tipp: Verkauft die Sachen,e twa auf der eigens dafür geschaffenen Plattform Brautflohmarkt. Das ist ein kreativer Online-Marktplatz, auf Übriggebliebenes und liebevoll hergestellte Einzelstücke wieder verkaufen könnt. Für Bräute! So können eure Schätze eine zukünftige Braut glücklich machen und ihr bekommt tatsächlich noch Geld. Falls ihr euer Kleid verkaufen möchtet, wäre marryJIM die ideale Online-Plattform!
6. Das Amt ruft! Wieder mal. Namensänderung und so
Falls ihr euren Namen geändert habt, müsst ihr bei folgenden Stellen ummelden: Bei den Behörden wie Reisepass, Personalausweis, Kraftfahrzeugsschein. Versicherungen wie Krankenkasse, KFZ Versicherung etc. Beruf: Arbeitgeber, Visitenkarten, Branchenbucheinträge, Briefkastenschild. Verträge: Handy, Telefon, Internetanschluss, Zeitschriftenabos. Internet: Onlineshops, Social Media. Eine gute Übersicht bietet die Checkliste zum Downloaden von finanzen.de
Foto: Stefan Roehl
7. Geschenke auspacken und notieren
Ja jetzt zum schönsten Teil neben dem Genießen: Das Geschenkeauspacken! Wichtig dabei, schreibt eine Liste oder Excel-Tabelle (für wahre Organisationsbräute), in der ihr euch notieren könnt, was ihr von wem bekommen habt. Und falls ihr euch jetzt denkt, dass die Barbara in ihrer kleinen Hochzeitsecke jetzt wohl voll durchdreht und einen Beamtenrappel bekommt. Ich kann euch beruhigen: Es macht tatsächlich Sinn. Denn so könnt ihr euch in euren Dankeskarten beim Richtigen für das richtige Geschenk bedanken, oder es in einem Gespräch einfließen lassen! Ich hatte nach der Hochzeit wochenlang Schweiß auf der Stirn, wenn ich mit dem vagen Satz “Hat dir unser Geschenk gefallen?” angesprochen wurde. Denn wir hatten 2 Geschenke, die wir leider trotz Liste auch keinem zuordnen konnten. Sätze wie “Ach ja, das Geschehenk, hm?” oder “Ähh, was war das gleich nochmal? Das Sparschwein oder die Sektflasche?” habe ich gemerkt, kommen nicht so gut an. Und übrigens: Hier gibts diese tolle Wasserwaage mit der Aufschrift “Haussegen”. falls der mal schief ist…
8. Fotos auswählen
Eine der schönsten Beschäftigungen danach: Die Fotos ansehen und auswählen! Unser Termin mit der Fotografin nach der Hochzeit war wohl eins der spannendsten Ereignisse, wie das Warten auf die Verkündung von wichtigen Prüfungsergebnissen. Falls ihr euch selbst ein Fotoalbum zusammenstellen wollt, ist PikPerfect genau das Richtige für euch oder die Bücher von Saal.
9. Dankeskarten schreiben
Nach dem Fest ist vor den Dankeskarten! Und glaubt mir: Ihr werdet gefühlt minütlich nach dem Fest darauf angesprochen werden von euren Gästen, wann sie denn eine bekommen.
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Rechtzeitig verschicken! In Großbritannien gibt es dafür eine simple, aber gute Daumenregel: So ca. 6–8 Wochen nach der Rückkehr des Brautpaares aus den Flitterwochen sollten die Dankeskarten verschickt werden. Ein paar Wochen hin oder her sind wirklich nicht schlimm. Falls ihr viel Stress und wenig Kopf für Dankeskarten habt nach der Hochzeit, gilt auch: lieber spät als nie! Aber bei Verspätung bitte in einem charmanten Satz erwähnen: “Entschuldigt die leicht verspätete Antwort, aber der Hochzeitstrubel etc. hat uns fest im Griff gehabt…”.
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Keine Gratulanten vergessen! Wichtig bei der Bestellung der Papeterie: Nicht nur den Hochzeitsgästen eine Dankeskarte zukommen lassen, sondern auch allen, die euch etwas geschenkt haben oder ihre Glückwünsche geschickt haben. Und rechnet ein paar Restexemplare ein. Tipp: Greift auf eure Geschenkeliste zurück bzw. die Adressliste (von den Einladungskarten) aktualisieren. Und beim Verschicken ebenso eine Liste anlegen, auf der ihr alle abhakt.
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Persönliche Worte finden! Schickt nicht nur einen vorgedruckten Standardsatz weg. Es wirkt gleich viel herzlicher, wenn ihr noch persönliche Dinge hinzufügt: Vielleicht eine besondere Erinnerung, die ihr mit dem Gast verbindet; vielleicht hat er/sie etwas tolles zur Hochzeitsfeier beigetragen (emotionale Lesung, Kuchen gebacken etc.). Schreibt über das Geschenk, das ihr bekommen habt. Oder wenn es Geld war, schreibt, was ihr damit machen wollt. Und nicht alles an einem Tag runterschreiben. nach 5 Karten werdet ihr ziemlicha usgelaugt sein; nehmt euch lieber jeden Tag 15 Minuten und schreibt die Karten in Ruhe, als sie wie am Fließband “abzuarbeiten”
Foto: Print Stitch and Paste
10. Was neues Planen!
Ja, das habe ich letzte Woche hier schon beschrieben: Ganz wichtig, um nicht dem Wedding Blues anheim zu fallen oder dem kleinen Monster “Postbridezilla” zu begegnen. Sucht euch eine neue Herausforderung, ein neues Projekt, eine neue aufregende Beschäftigung, die euch am Herzen liegt!
Ach es gibt noch so viel mehr fällt mir gerade ein: zum Beispiel den Brautstrauß trocknen, das erste “Stockwerk” der Torte einfrieren oder ein After Wedding Shoot machen! Wist es euch so nach der Hochzeit ergangen? Was könnte noch ergänzt werden? Oder habt ihr konkrete Tipps! Ich würde mich riesig freuen, eure Ideen zu hören in den Kommentaren.
Ganz viele liebe Grüße aus meiner kleinen Hochzeitsecke,
Danke für diese wundervollen Tipps, liebe Barbara! Ich kann mich gar nicht für eine Box entscheiden, so schön sind die alle 😉 Liebe Grüße! Marina
Liebe Marina,
ganz lieben Dank dir für deinen Worte! Das freut mich gerade so riesig, dass dir meine Tipps was gebracht haben und vor allem, dass du die Boxen für dich entdeckt hast! Ich habe auch ewig gebraucht, um mich zu entscheiden. Sie sind auch wirklich hochwertig und als sie gekommen ist, wollte ich sie gar nicht wegstellen, sondern immer in Sichtweite lassen ;-). Herzlich, barbara
Ganz tolle Tipps! Ich wollte, wir hätten so etwas bei unserer Hochzeit auch gehabt. Und nicht nur für nachher, sondern insgesamt alles, was sich auf deinem wunderbaren Blog so findet.
Unser Sohn ist mittlerweile fast 16 und hat schon eine “große Liebe”. Da kann man ja so langsam und ganz unverbindlich schon mal ein bisschen schwelgen. Und wenn es noch viele Jahre bis dahin dauert. Schwelgen kann man ja immer.
Herzliche Grüße
Angelika
Liebe Angelika,
oh das freut mich riesig, dass dir meine Tipps gefallen! Und man kann nie früh genug anfangen mit dem Inspirationen holen und Schwelgen ;-)!! Ich drück die Daumen, dass du in einigen Jahren dann vielleicht selbst nochmal für deinen Sohn die Hochzeit mitdekorieren und mitorganisieren kannst. Das ist so schön, wenn die Familie mithilft und einfach dabei ist beim Freuen. Herzlich, Barbara
Liebe Barbara, auch ich finde diesen Artikel sehr schön und finde es klasse, dass du auch mal das “Danach” ansprichst.
Generell finde ich den “angelsächsischen Touch” deines Blogs klasse, da ich auch viele Jahre in England gelebt habe und hier die gelegntliche Sehnsucht ein wenig gestillt werden kann. Liebe Grüße, Daniela
Sehr schön geschriben.